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Sprachsuche & „Text zu Sprache“ – Notwendigkeit auf Unternehmenswebsites

Sprachassistenten wie Alexa, Cortana oder Siri sind bereits fester Bestandteil unseres Alltags. Im privaten Bereich sind wir längst an ihre Präsenz gewöhnt. Doch auch im Geschäftsleben wird Sprachsuche zunehmend relevant. Nachfolgend zeigen wir auf, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um sich auf die Sprachsuche vorzubereiten.

Ob es um die Suche nach Informationen, das Abspielen von Musik oder schlichtweg die Abfrage des aktuellen Wetters geht – die Nutzung sprachgesteuerter Suchfunktionen ist mittlerweile selbstverständlich geworden. Immer mehr Nutzer machen von dieser Technologie Gebrauch, was zur Folge hat, dass digitale Sprachassistenten unser privates Nutzerverhalten nachhaltig verändern.

Die Bedeutung smarter Lautsprecher im privaten Bereich wird auch zukünftig hoch bleiben. Was zu Hause funktioniert, kann oft auf geschäftliche Anwendungen übertragen werden. Hier liegt ein großes Potenzial für die Websuche und folglich auch für Unternehmen und deren Sichtbarkeit im Web.

Besteht Potenzial für Sprachsuche (Voice Search) im Unternehmensumfeld?

Es ist durchaus berechtigt, sich zu fragen, ob Sprachsuche im Unternehmensbereich überhaupt Möglichkeiten bietet. Die Antwort lautet: Ja! Da sich das Nutzerverhalten voraussichtlich weiterentwickeln wird, werden auch Unternehmen vermehrt mit der Sprachsuche konfrontiert sein. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich dies in Unternehmen etabliert hat, dennoch sollten sich bereits jetzt darauf vorbereiten.

Wie kann man die Suchfunktion/Suchergebnisse für die Sprachsuche optimieren?

Erstellung eines Google My Business Accounts

Ein Google My Business-Account ist bzw. sollte Standard sein. Unternehmen, die noch keinen Account haben, sollten dies nachholen. Der Eintrag beinhaltet Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktinformationen der Firma UND ist vor allem ein wichtiges Google-Rankingsignal. Zudem sollten ein Logo sowie ein Headerbild und einige Produktbilder hochgeladen werden, um die Suchergebnisse für den User entsprechend aufzuwerten. Ein nicht unwichtiges Google-Rankingsignal besteht auch in der regelmäßigen Pflege der sogenannten Google-Beiträge, welche man innerhalb des My Business Accounts veröffentlichen kann. Für gewöhnlich erfolgt dies im Zuge der Veröffentlichung eines News-Beitrags auf der Website, der dann auf Social-Media sowie auf Google-Beiträge mit entsprechend variierten Anrisstexten und Bildern veröffentlicht wird.

Aus der Erfahrung heraus müssen wir immer wieder feststellen, dass Unternehmen nicht nur die Pflege des My Business Accounts unterschätzen, sondern teils nicht mal im Besitz der Zugangsdaten sind. Oft hat man dies Mitarbeitern überlassen, die längst nicht mehr im Unternehmen sind oder noch schlimmer, einer externen Agentur, die ihrer Sorgfaltspflicht insofern nicht nachgekommen ist, indem sie nach Aufsetzen des Accounts, die Daten nicht sofort an den Kunden übergeben hat. In solchen oder ähnlichen Fällen kann es oft ein mühsamer Prozess sein, bis man die Inhaberschaft über Google beantragt und die Daten für den tatsächlichen Inhaber wieder zugänglich gemacht hat.

Featured Snippets als Türöffner für Sprachsuche

Google definiert Featured Snippets als „Fakten, Diagramme oder ähnliches, die korrekt und umfassend in 1-2 Sätzen oder einer kurzen Liste auf dem Bildschirm eines Mobiltelefons dargestellt werden können.“ Google greift bei seinen Sprachsuche Ergebnissen neben den obersten Platzierungen auch auf Featured Snippets zurück. Da Google selbst entscheidet, welche Website für ein Featured Snippet ausgewählt wird, ist es ratsam, Inhalte so zu optimieren, dass sie dafür relevant sind.

SEO-Anpassungen und sprachgerechter Content

Eine der wichtigsten Änderungen betrifft die SEO-Optimierung des Contents. Das neue Suchverhalten beeinflusst die Platzierung von Keywords, die Gestaltung von Überschriften und die Tonalität der Webtexte. Um in den Suchergebnissen in den Top 10 zu stehen, ist es ratsam, den Content für Sprachsuche SEO vorzubereiten.

Komplexer Inhalt ist schwerer zu verstehen und daher schwieriger in einem sprachbasierten Kontext zu platzieren. Einfacher geschriebener Inhalt erleichtert das Verständnis und eignet sich besser zum Vorlesen.

Eine sprachgesteuerte Suche erfordert mehr Umgangssprache als getippte Suchanfragen. Die Verwendung von W-Fragen kann helfen. Zum Beispiel: „Was ist das beste Restaurant in der Nähe der Donaubrücke?“ im Vergleich zu „Restaurant Donaubrücke“. Gesprochene Suchanfragen werden oft in Form von Fragen gestellt und verwenden nicht nur einzelne Keywords. Daher sind Longtail-Keywords wichtig, um „gesprochene“ Fragen angemessen zu beantworten.

TTS – Text to Speech – Vorlesefunktion auf der Website

Ein immer noch unterschätzter Faktor in diesem Zusammenhang ist die Vertonung Ihrer Inhalte auf der Website. Im Content Marketing gelten hochwertige Texte, Bilder und Videos und vor allem die Kombination dieses Trios, als das Maß aller Dinge, um bei Google gefunden zu werden. Natürlich immer unter Beachtung der Faustregel „Qualität, Quantität und Aktualität der Inhalte“.

Es empfiehlt sich an dieser Stelle nicht nur News- und Blogbeiträge mit TTS zu optimieren, also in vorlesefähiger Form bereitzustellen, sondern künftig auch Produktbeschreibungen in Onlineshops oder produktspezifische Fachartikel. TTS bietet damit nicht nur viele Vorteile im Sinne eines Google-Rankingsignals, auch im Kontext der Barrierefreiheit, sondern ist gleichzeitig ein sinnvolles Feature für jeden Kunden, der gerade im Auto unterwegs ist oder einfach zu müde ist zum Lesen.

Optimierung der mobilen Ansicht für Sprachsuche

Da Sprachsuche hauptsächlich über mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets genutzt wird, ist eine benutzerfreundliche Darstellung auf mobilen Geräten unerlässlich. Überprüfen Sie daher, wie gut Ihre Website auf verschiedenen Smartphones, Tablets und anderen Geräten angezeigt wird. Ist Ihre Website auf diesen Geräten gut zugänglich? Sind die Inhalte ansprechend, schnell ladend und gut lesbar? Falls es Darstellungsfehler gibt, sollten diese umgehend behoben werden.

Integration eines FAQ-Bereichs auf der Website

Eine weitere effektive Methode, um sich für „gesprochene“ Fragen zu positionieren, ist die Integration eines FAQ-Bereichs auf der Website. Dieser besteht in der Regel aus ausformulierten Fragen, die von Google verwendet werden. Stellen Sie sicher, dass die Fragen so formuliert sind, wie Nutzer sie typischerweise stellen würden.

Praktische Anwendung sprachbasierter Kommunikation

Viele Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial der Sprachsuche für neue Marketingmaßnahmen. Beispiele dafür kommen vor allem aus dem B2C-Bereich.

Bestimmte Websites arbeiten beispielsweise mit einem Belohnungssystem. Nutzer können kostenlose Proben ihrer Lieblingsmarken erhalten, indem sie ihren Sprachassistenten einfach mit der Frage „Schick mir eine Probe“ auffordern. Diese Interaktion motiviert die Nutzer zur Teilnahme und belohnt sie dafür.

Ein weiteres Beispiel stammt von der Modekette C&A, die Dynamic Voice Activated Ads einsetzt, eine Kombination aus Sprach- und Online-Shop. Durch spezielle Werbeanzeigen, die auf Sprache reagieren und mit dem Nutzer interagieren, können Kunden beispielsweise nach einem anderen Outfit fragen und neue Kleidungsstücke anzeigen lassen. Die Verbindung mit dem Online-Shop ermöglicht es den Kunden, die Produkte direkt zu kaufen.

Argumente gegen die Nutzung von Alexa und Co.

Bei der Auseinandersetzung mit sprachbasierter Suche treten auch negative Aspekte zutage. Die Hauptprobleme von Sprachsuche sind eine unzureichende Spracherkennung und Datenschutzbedenken. Laut einer Umfrage von Statista haben 78% der Befragten Bedenken aufgrund der teilweise fehleranfälligen Spracherkennung der Software. Des Weiteren gaben 62% der Befragten Datenschutzbedenken als Grund gegen die Nutzung von Sprachassistenten an. Diese Bedenken sind nicht nur im privaten Bereich relevant, sondern können sich auch für Unternehmen als ernsthafte Hürden erweisen.

Sieht man sich an, wer die Hauptanbieter hinter Hard- und Software der sprachbasierten Suche sind, sind es wieder einmal amerikanische Großkonzerne, welche für gewöhnlich nicht gerade dafür bekannt sind, dass sie diejenigen Regeln selbst einhalten, die sie anderen direkt oder mit Hilfe der Regierung, auferlegen – aber das wäre einen eigenen Beitrag wert.

Insofern muss man abwägen, inwieweit es im Firmenkontext Sinn macht, das Content Marketing in Sachen Sprachsuche zu optimieren. Im privaten Umfeld ist es aus vielerlei Gründen nicht anzuraten, sich diese „Wanzen“ ins Haus zu holen. Davon abgesehen, sollte man auch die private Nutzung von mobilen Endgeräten auf ein Minimum beschränken und für Kinder soweit als möglich komplett vermeiden!

Zusammenfassung

Die Meinungen über Sprachassistenten sind geteilt. Dennoch verbessert sich die Sprachsuche kontinuierlich und erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit, wie steigende Nutzerzahlen belegen – sowohl aktuell als auch in Zukunft. Diese Entwicklung wird Auswirkungen auf das Online-Marketing haben, was ausreichend Anlass bietet, sich intensiver mit dieser neuen Form der Suche zu beschäftigen.

Wir beraten Sie gerne zu diesem Thema, sprechen Sie uns an!

 

Bildnachweis: vxnaghiyev

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